Der Täter, ein 77-jähriger gehbehinderter Rentner, ist am Tatort kein Unbekannter. Oft schon geriet er mit Passanten und Wartenden aneinander: Als passionierter Leergutsammler nahm er Leuten oft halbvolle Bierflaschen weg, schüttete den Rest aus und gab die Flaschen dann am Bahnhofskiosk „happyshop“ ab. Verständlich, dass er sich damit nicht beliebt machte. So passiert auch am Mittwoch dem 9.Juli, der Vortag der Tat. Der Rentner nimmt seinem späteren Opfer drei fast leere Bierflaschen ab, die beiden geraten in heftigen Streit. Am Ende schlägt der 47-jährige dem Alten ins Gesicht.
Der Tag darauf: Es ist Donnerstagnachmittag. Der Bahnhofsvorplatz Legienstrasse ist kaum belebt. Der 47-jährige genießt seinen Feierabend und steht mit einem Bekannten in der Nähe des Bahnhofkiosks. Langsam geht der 77-jähige auf ihn zu. Als er neben ihm steht, zieht er ein Messer und sticht zu. Er trifft sein Opfer knapp unterhalb der Rippenbögen Richtung Herz. Dann flüchtet er mit seinem Gehwagen in den Bahnhof und steigt in eine stadtauswärts fahrende Bahn. Weit kommt er nicht. Augenzeugen haben umgehend die Polizei alarmiert. Drei Stationen weiter am U-Bahnhof Steinfurther Allee wird er festgenommen, das Messer trägt er noch bei sich. Wie sich später herausstellte hat er die Tat in völlig nüchternem Zustand begangen.
Das Opfer wurde nach der Attacke umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Trotz Notoperation erlag der Mann, ein Angestellter der Hamburger Stadtreinigung, am Freitagvormittag seinen schweren inneren Verletzungen.