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Die grauen Ganoven

In Osnabrück wurde eine 85-jährige ertappt, die den Lack von 14 Autos zerkratzt hatte. Eine bayrische Seniorengruppe entführte ihren ehemaligen Steuerberater und hielt ihn gefangen, bis Polizisten ihn befreien konnten. Großmütter, die Geschenke für ihre Enkel stehlen, Großväter, die mit Drogenverkäufen ihre schmale Rente aufbessern – Straftäter im Seniorenalter erscheinen auf den ersten Blick harmloser als Jugendbanden. Schließlich begeht kaum ein Ü-60-Täter brutale Verbrechen wie Raub, Mord, Totschlag oder Vergewaltigung. Doch selbst das kommt vor, wie der Fall eines 81-jährigen Rentners aus Völklingen beweist: Im Sommer 2011 erschoss er seinen Mieter und dessen Ehefrau mit einer Schrotflinte – im Streit um die Wasserrechnung.

Ältere Täter erregen enorme mediale Aufmerksamkeit, doch wissenschaftlich untersucht ist ihr widerrechtliches Gebaren kaum. Kriminologische Studien konzentrieren sich meist auf Jugendliche und junge Erwachsene – und wenn sie Senioren betrachten, dann als Opfer von Verbrechen. Grund genug für das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg, die rüstigen Rentner auf Abwegen einmal genauer zu beleuchten. Die Soziologin Franziska Kunz hat untersucht, wie oft Senioren straffällig werden und was sie sich zuschulden kommen lassen.

Vollständiger Bericht: https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/die-grauen-ganoven/